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Tag der Deutschen Einheit 2025 Ansprache von S.E. Helmut Kulitz, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Mongolei Ulan Bator, 03. September 2025
Sehr geehrte Gäste,
seien Sie herzlich willkommen im Garten der Deutschen Botschaft
aus Anlass des Tags der Deutschen Einheit 2025, dem 35. Jahrestag
der Wiedervereinigung Deutschlands – einmal mehr unter dem
ewigen blauen Himmel der Mongolei!
Verehrte Gäste,
1990, als Deutschland seine Einheit wiedererlangte, war für unsere
beiden Völker ein gleichermaßen schicksalhaftes Jahr. In Deutschland
vereinigten sich nach dem Fall der Berliner Mauer die beiden lange
getrennten Landesteile; hier in der Mongolei brachte die
demokratische Revolution von 1990 den Übergang zu Demokratie,
Rechtsstaatlichkeit und Marktwirtschaft.
Unsere Völker wissen aus gemeinsamer schmerzlicher Erfahrung um
den Wert von Freiheit, geboren aus Unterdrückung und Diktatur.
Auch deshalb, aus dieser gemeinsamen historischen Erfahrung
heraus, stehen unsere Beziehungen auf einem festen Fundament –
dem Fundament gemeinsamer grundlegender Werte im Inneren wie
in den internationalen Beziehungen.
Wir leben in Zeiten, in denen die Welt auseinander driftet anstatt
zusammenzustehen, um die globalen Zukunftsaufgaben der
Menschheit gemeinsam zu bewältigen. Deshalb ist es umso
wertvoller, wenn Staaten Seite an Seite stehen, die sich international
für Frieden, Sicherheit, den Respekt des internationalen Rechts und
der Menschenrechte sowie die Charta der Vereinten Nationen
einsetzen. Dazu gehört auch die überragende Frage, wie die
Menschheit den sich beschleunigenden globalen Klimawandel
abwenden kann.
Ich möchte deshalb an dieser Stelle ein Wort des Danks an die
mongolische Diplomatie richten für ihre aktive Rolle in der
internationalen Politik. Mit der Ausrichtung der COP 17 zum
Übereinkommen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) im
kommenden Jahr setzt die Mongolei ein eindrucksvolles Zeichen für
den internationalen Klima- und Umweltschutz. Die dritte
Binnenentwicklungsländer-Konferenz der Vereinten Nationen (LLDC-
3), die vor knapp einem Monat in Awaza, Turkmenistan stattfand,
geht in hohem Maße auf die Initiative zurück, die die Mongolei mit
der Gründung des „Internationalen Think Tanks für
Binnenstaaten“ mehr als zehn Jahre zuvor ergriffen hat. Und mit der
Ausrichtung des „Welt-Unternehmerinnen-Forums“ hier in der
Hauptstadt vor einer Woche unterstrich die Mongolei eindrucksvoll
ihr Bekenntnis zu einer modernen und fortschrittlichen
Geschlechterpolitik.
Für diese und andere Beiträge zur internationalen Politik – dazu zählt
auch der Ulan Bator-Dialog oder das internationale Peacekeeping,
das die Mongolei seit vielen Jahren leistet - gebührt der
mongolischen Diplomatie Anerkennung, und wir danken ihr dafür.
Exzellenzen, sehr verehrte Gäste,
in diesen Zeiten der Unsicherheit und unabsehbarer Brüche wird
Deutschland weiter fest an der Seite der Mongolei stehen. Dies gilt
für die neue deutsche Bundesregierung, die am 06. Mai 2025
vereidigt wurde nicht weniger als zuvor.
Wir werden kommenden Monat Verhandlungen über den nächsten
Zyklus unserer entwicklungspolitischen Zusammenarbeit führen und
diese auf hohem Niveau fortsetzen. Im Juni dieses Jahres haben wir
im Rahmen unserer militärpolitischen Zusammenarbeit ein
sechsjähriges Projekt zum Aufbau eines mongolischen Gebirgsjäger-
Bataillons erfolgreich abgeschlossen; neue Maßnahmen sind
anvisiert.
Unsere Zusammenarbeit in Wissenschaft und Kultur, einschließlich
der deutschen Sprache und der fantastischen Deutsch-Mongolischen
Hochschule für Technologie und Rohstoffe, ist intensiv, vielfältig und
fruchtbar.
Kommendes Jahr begehen wir den 100-jährigen Jahrestag der
legendären Reise von Dashdordjin Natsegdorj nach Deutschland, und
wir freuen uns besonders darüber, dass dieses Jahr erneut eine
Gruppe junger Staats-Stipendiaten nach Deutschland aufgebrochen
ist, um das Studium dort aufzunehmen. Natürlich stehen auch unsere
Unternehmen weiter bereit, in den Bereichen Energie, Bergbau,
Logistik und vielem anderen mit ihren mongolischen Partnern
zusammenzuarbeiten.
Deshalb: Die Möglichkeiten sind groß und vielversprechend. Und wir
verfügen über eine breite gemeinsame menschliche Basis, in der
Zivilgesellschaft, im Privatsektor und in der zwischenstaatlichen
Zusammenarbeit, um das Potenzial unserer Beziehungen zum Wohl
unserer beiden Völker zu nutzen.
Lassen Sie mich mit diesem Wunsch und einem großen Dankeschön
an das Organisations-Team der Deutschen Botschaft für die
Vorbereitung dieses Empfangs zum Ende kommen: herzlichen Dank
für Ihr Kommen und Ihre Aufmerksamkeit, und zählen Sie auf uns, wir
freuen uns auf eine noch engere Zusammenarbeit mit Ihnen!
In diesem Sinne: Auf die deutsch-mongolische Zusammenarbeit! Auf
die mongolisch-deutsche Freundschaft!